„Ein zeitloses Sich – treiben – Lassen“
Nicht nur im offenen Zelt vor der Bühne, sondern auch auf der frisch gemähten Wiese sind lange Tische und Bänke aufgestellt. Lange vor Programmbeginn treffen die Menschen ein, stehen in Gruppen am Schatten, holen sich Getränke, setzen sich hin, unterhalten sich, haben Zeit. Eine wunderbar warme Abendsonne lässt die Landschaft goldgrün erscheinen. Welch schöner Abend!
Wie schon seit mehreren Jahren ist am längsten Tag, in der kürzesten Nacht des Jahres hier oben auf Sennhütten ein Sommernachtsfest angesagt. Scheinbar weit weg vom Getriebe und Gewühle anderer Festmeilen, mitten in einem zwar nicht unberührten, aber intakten kleinen Kosmos entsteht hier so etwas wie ein Gesamtkunstwerk. Der eingeladene Künstler trägt dazu bei – dies-mal ist es der Patrizia präzisiert:
Abendspaziergänger tauchen auf, verweilen einen Moment, gehen weiter. Vis-ä-vis sitzt ein Paar, nicht mehr ganz jung. Die beiden wohnen in der Nähe und kennen die Sennhütten von vielen Spaziergängen. Sie küssen sich. Eva Panero betritt die Bühne:
Philipp Galizia tritt auf, erzählt und spielt seine skurrile Hundegeschichte, in jedem Detail ganz aus dem Leben gegriffen, aus dem Leben von Hundebesitzern und -nichtbesitzern. Leichte Musik vor offenem Scheunentor. Immer noch so angenehm warm. Die Bühne jetzt in rotes Licht getaucht. Dort drüben die Nacht.
Grosse Feuer werden entzündet, davor und daneben Silhouetten. Menschen, die plaudern. Menschen, die lachen. Menschen, die schweigen. Menschen, die leben, ganz intensiv: Menschen.
Aargauer Zeitung 23. Juni 2008 Peter Belart